Donnerstag, 16. Mai 2013

Und es ist wieder soweit, eine neue Runde "Wer weiß, wo wir sind?" steht bevor.
Zunächst jedoch unsere letzten Tage Kanada. Um nochmal eine der Attraktionen Victorias zu sehen, nahm uns Anita auf eine kurze Tour mit. Im Hafen leben nämlich drei Seerobben, die sich gerne von Touristen bewirten lassen.

Die heißen Tricks aus dem Zoo hatten sie irgendwie nicht so drauf.

Ein weiterer Stopp war die Royal Roads Universität, besser bekannt unter der Bezeichnung "School for gifted Children" aus den X-Men Filmen. Einen Drehort von solcher Bedeutung konnten wir nicht ungeachtet lassen, zumal wir der festen Überzeugung waren, dort eines Tages aufgenommen zu werden.


Sogar die Rampe für Professor Xavier ist noch da.

Nocheinmal wurden wir von Gordon & Anita in eine Bar eingeladen, bevor am nächsten Morgen der Abschied bevorstand. Nach einem gemeinsamen Familienfrühstück und einem letzten Kaffee in der Stadt trennten sich unsere Wege.


An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an euch alle, die ihr uns eine solch unvergessliche Zeit beschert habt! "I will wait, I will wait for you..."

Ein letztes Mal führte uns unser Weg nach Vancouver, wo wir auf jemand ganz besonderen trafen. Dan, den wir in Hollywood getroffen hatten, war nach seiner Texas-Reise wieder zu Hause und bereit, uns die letzten drei Tage in Kanda zu versüßen.
Dass das Wetter nicht ganz unseren Vorstellungen entsprach, hielt uns nicht davon ab, Vancouver in seiner Gänze zu erkunden. Unter anderem im Science-Center, ähnlich dem Phæno in Wolfsburg...




 ...einem Open-Air Auftritts der Band "Hey Ocean!"...

...und den von uns noch nicht besichtigten Stränden. Dan bot sich als Reiseführer an und zeigte uns die weiter entfernteren Stadtteile sowie Geheimtipps in Speiß und Trank.

A big thank you to you, Dan, for the great time we had together! See you in Europe ;)

Es stand nun also ein 14-Stunden-Flug bevor. Durch den hervorragenden Service und Standard von Air New Zealand war es jedoch der angenehmste Flug bisher, sozusagen der kürzeste längste Flug.

Willkommen in Auckland!

Wir dachten uns "Da wir ja eh schon um die halbe Welt geflogen sind, wieso dann nicht gleich 360°?"
Da jeder seine eigenen Interessen verfolgen konnte (Tobi= Rugby, Leo=Herr der Ringe) bot sich Neuseeland als ideales Reiseziel an. Zudem hatte Micha sehr geschwärmt und uns ein Busunternehmen empfohlen, mit dessen Touren wir eine Menge des Landes in kurzer Zeit erkunden konnten.
Vorerst galt es jedoch drei Tage in Auckland totzuschlagen. Zunächst mussten wir feststellen, dass das günstigste Zimmer eines Hostels nicht immer das gesundeste ist. Ein Zimmer ohne Fenster, direkt neben den Duschen, ebenfalls ohne Fenster - die Luft war zum Schneiden, der Schimmelpilzgeruch war schlimmer als in einem Biowaffenlager. Da zahlt man dann doch 4$ mehr pro Nacht, um nicht mit Gesunheitsschäden zweiten Grades ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.
Iron Man 3 hatte hier bereits seine Premiere am 26. April, sodass wir den Film noch vor Deutschlandrelease hier im Kino sehen konnten, sehr empfehlenswert.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Umgebung und zeigten unseren kleinen Begleitern die große Welt.


Zudem ergab es sich, dass Till und Wiebke, ehemalige Jahrgangsgenossen, zu diesem Zeitpunkt auch gerade in Auckland vegetierten und deshalb eine gemeinsame Unternehmung präferiert wurde.
Wir begaben uns auf den Mt. Eden und verbrachten einen super Abend zusammen.




Am nächsten Tag machten wir uns gemeinsam auf zum Strand. Dieser war entgegen aller Naturgesetze SCHWARZ! (was nicht so deutlich ist, er ist viel schwärzer gewesen, als es auf dem Bild zum Ausdruck kommt. Es sieht aus wie gelb-schwarz, es war aber in Wirklichkeit schon fortgeschrittenes schwarz!)


Die Burschen beim Plantschen

Da Tobi und ich nun auch ausgebildete Profisurfer sind, mieteten wir außerdem noch Surfboards und lehrten Wiebke und Till das Wellenreiten. Darum gibts leider auch keine Fotos davon.

Nächster morgen, völlig übermüdet, schlurften wir zu unserem Busstopp. Der Straybus funktioniert vollgendermaßen: Stray bietet verschiedene Reiserouten an, die sich über ganz Neuseeland erstrecken. Man kauft sich also einen entsprechenden Pass und steigt dann am Reisetag an einer der Haltestellen zu. Im Bus wird ein Clipboard herumgereicht mit allen Aktivitäten der nächsten Stationen, auf dem man sich eintragen kann. Nach dem "hop on, hop off"-Prinzip kann man jederzeit aussteigen, wenn man einen Ort für mehr als einen Tag erkunden möchte, zugestiegen wird dann in den nächsten Bus.
Diese Informationen hatten wir allerdings schon von Micha erhalten. Die Einweisung durch das Straypersonal ließ uns zunächst ratlos zurück, da unser Busfahrer "Pinky" einen dermaßen krassen Akzent hatte, dass die einfachsten Dinge kompliziert klangen, die Qualität der Lautsprecheranlage tat den Rest, damit man auch ja nicht ein Wort verstehen konnte. So wurde der Kontakt zu unseren Mitreisenden quasi erzwungen. Durch diese Sprachbarriere lernten wir also Falk und Lisa kennen – ganz verrückte Leute, fragt nicht :P


Unser erstes Ziel war Raglan, Neuseelands berühmtester Surfstrand. Mit unseren neuen Gefährten gings direkt auf die Wellen. Leo hatte keine Lust (so eine Pfeife!), weshalb er zum Fotos machen verdonnert wurde.




Zurück im Hostel, welches übrigens mitten im Urwald angelegt war, gab es noch einen Saunagang, bevor wir uns dem Abendessen widmeten, das ein Teil der Gruppe mit Pinky zusammen gekocht hatte. Den Rest des Abends wurde sich gegenseitig beschnuppert, der Bekanntenkreis um Joni, Ylia, Ilco??? (diese holländischen Namen), Martin und Andrea (ja, dies ist ein Männername) erweitert.

Am nächsten Tag standen Höhlenexpeditionen an. Die "Waitomo Caves" boten die tollsten Sachen: Acht Stunden "Lost World"-Tour mit Abseilen, Klettern, Schwimmen & Kriechen für schlappe 400$, einen unteriridischen Fluss mit Sitzring befahren oder einfach nur die Glühwürmchen bestaunen. Tobi entschied sich für letzteres, Leo wagt sich auf eine unterirdische Wasserfallabseilparty. Eindrücke des Tages:





Selbstverständlich war es nicht möglich auf Leos Tour Fotos zu machen, lediglich die der Tourguides stehen uns zur Verfügung.



Die Nacht sollte eine ganz spezielle werden, übenachteten wir doch bei einem Maori-Stamm. Von Begrüßung über Abendessen, traditionellen Geschichten bishin zum Haka erlebten wir die Kultur hautnah mit.

Der Haka


Aus Respekt den Maoris gegenüber sollen Fotos der traditionellen Gegenstände sowie dem Haupthaus dem Internet fern bleiben. So können wir LEIDER kein Video des Dancebattles zwischen den Mädchen und Jungen hochladen, Haka gegen Maori-Cheerleading. Dieser Schatz ist für diejenigen vorbehalten, die sich in Deutschland bereiterklären, für eine kleine Fotosession vorbeizukommen ;)
Nächster Tag, nächste Atraktion: Rotorua-Wildwasser-Rafting auf dem höchsten kommerziel befahrenen Wasserfall der Welt. 7m Drop, die Bilder sprechen für sich.




Tobi wird flux aus dem Boot gezogen

Auf dem Weg Richtung Lake Taupo führte Pinky uns zu den grandiosesten Plätzen, unter anderem folgende Hängebrücke.


Zudem ist Taupo für seine vulkanischen Aktivitäten und die damit einhergehenden heißen Quellen bekannt. Für schlappe 30$ konnte man also ein Wellnesserlebniss der Superlaitve genießen. Pinky jedoch kennt sich in dem Gebiet bestens aus und fuhr mit uns zu einem Ort, wo eine heiße Quelle auf einen kalten Fluss trifft – selbstverständlich um sonst. Da allerdings niemand seine Kamera im nassen Grab verlieren wollte, gibt es davon keine Fotos.
 
Nein, hier waren wir nicht baden!

Am Hostel angekommen galt es einzukaufen, denn die nächsten drei Tage sollte es keinen Shoppingtrip geben. Nach einer unglaublich schönen Nacht mit Lisa und Falk im 4er Zimmer brachen wir Richtung Whanganui National Park auf, wo wir auf der Blue Duck Lodge übernachten sollten. Zu Beginn erhielten wir einen kurzen Eindruck der Geschichte Neuseelands und die Zerstörung der Natur durch den Menschen, welche Tiere ursprünglich auf dem Kontinent lebten und welche eingeschleppt wurden. Die Farm selbst kümmert sich um das Aufstellen von Fallen sowie Schafzucht und Tourismus. Da allerdings niemand von uns mehrere 100$ für eine Reitertour oder Jagen ausgeben wollte (außer Martin), blieb als Beschäftigungsalternative eine Wanderung durch den Nationalpark.




Es folgt der wohl härteste Trip unseres Lebens. Körperlich als auch seelisch die ultimative Belastungsprobe: Der Tongariro ist eine der Drehorte der Herr der Ringe-Trilogie:
"Im Lande Mordors in den Feuern des Schicksalsberges schmiedete der dunkle Herrscher Sauron heimlich einen Meisterring, um alle anderen zu unterwerfen."
Der Vulkan stellt den Schicksalberg da, den es nun zu erklimmen galt. Präpariert mit Hiking Boots, Ski-Unterwäsche, Daunenmänteln, Mützen und Handschuhen wurden wir auf den Berg geschickt – es könnte ja kalt werden.

Leo, Martin, Falk, Tobi & Lisa. Wer ganz links steht? Keine Ahnung, sie schien Anschluss zu suchen.





Der kleine Pixelfehler in der Mitte des Bildes: Leo

Es folget Rumgepose:


Die vier Hobbits: (von links) Falk, Martin, Tobi, Leo

Motiviert und mit den Worten "Jetzt zeigt der Niedersachse dem Bayer mal, wie man bergsteigt!" nahm Tobi das Führungszepter in die Hand und lotste uns statt dem normalen Weg mit Treppen und Wegen über nackten Fels den Berg hinauf. Keine gute Idee. Als wir zurück auf den Pfad stießen konnten wir schon nicht mehr und waren gerade mal am Beginn des Aufstieges angelangt.
Neun Gefährten brachen vom Fuße des Berges auf, die Gruppe spaltete sich jedoch recht fix.
Während es einige etwas gemütlicher angingen, musste Leo Tobis Spruch ausbaden und es irgendwie versuchen mit Martin mitzuhalten.



Die beiden erreichten auch zuerst die Spitze. Den ganzen Tag lang schien die Sonne, jetzt jedoch kamen die riesigen Wolkendecken und versperrten allmählich die Sicht. Zweite waren Lisa und Morton, die es irgendwie geschafft hatten, den Rest unserer Gruppe zu überholen, waren die beiden doch nicht mit uns gestartet.

Der Krater


Die Leute trudelten alle nach dem anderen ein, nur der Sprücheklopfer schien irgendwie nicht aufzutauchen. Aber mit knappen 45 Minuten Verspätung erklomm auch Tobi die Spitze und wurde vom höhnischen Lachen Martins begrüßt. Zu seiner Verteidigung, er ist nicht schwindelfrei, wenn es um klettern ohne etwas zum Festhalten geht.




Nach ausgiebigem Snack begannen die anderen mit dem Abstieg, Martin und Leo bestiegen noch die "zweite" Spitze, um sich den dort austretenden Wasserdamp genauer anzugucken. Auf den Steinen hätte man auch gut kochen können!


Hinab ging es relativ schnell. Da der Berg ein Vulkan ist, besteht seine Oberfläche fast nur aus Asche, weshalb man mit geschickten Schritten den Berg hinab schlittern konnte. Ganz nach dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein" bricht Dr. Knauer den Rekord mit einer Zeit von 20 Minuten.


Zurück am Fuße des Berges

Das Hostel, in dem wir für die Nacht untergebracht waren, hatte exakt die richtige Ausstattung, um sich nach einem Tageshike ordentlich zu entspannen. Zwei Whirlpools unterm Sternenhimmel. Zudem bereiteten Martin und Morton, die auf der Blue Duck Lodge jagen waren, ihre Beute zu und präsentierten uns ein vorzügliches Abendmal.

Mittwoch Morgen, ein letztes Mal betreten wir den Bus. Nächstes Ziel ist Wellington. Dort besichtigten wir das Kulturmuseum "te papa" in seiner ganzen Pracht. Selbstredend ist es umsonst, andernfalls hätten Tobi keine zehn Pferde hinein bekommen.

Bilder folgen...

Augrund unglaublich grottiger Internetverbindungen im ganzen Land dauert es Stunden Fotos hochzuladen (Dieser Eintrag wurde bereits an 4 verschiedenen Orten geschrieben und hat einen Zeitaufwand von 11 Stunden), weshalb wir hier leider einen Cut machen müssen.
Fortsetzung folgt...

Leo & Tobi