Zunächst jedoch unsere letzten Tage Kanada. Um nochmal eine der Attraktionen Victorias zu sehen, nahm uns Anita auf eine kurze Tour mit. Im Hafen leben nämlich drei Seerobben, die sich gerne von Touristen bewirten lassen.
Die heißen Tricks aus dem Zoo hatten sie irgendwie nicht so drauf.
Ein weiterer Stopp war die Royal Roads Universität, besser bekannt unter der Bezeichnung "School for gifted Children" aus den X-Men Filmen. Einen Drehort von solcher Bedeutung konnten wir nicht ungeachtet lassen, zumal wir der festen Überzeugung waren, dort eines Tages aufgenommen zu werden.
Sogar die Rampe für Professor Xavier ist noch da.
Nocheinmal wurden wir von Gordon & Anita in eine Bar eingeladen, bevor am nächsten Morgen der Abschied bevorstand. Nach einem gemeinsamen Familienfrühstück und einem letzten Kaffee in der Stadt trennten sich unsere Wege.
An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an euch alle, die ihr uns eine solch unvergessliche Zeit beschert habt! "I will wait, I will wait for you..."
Ein letztes Mal führte uns unser Weg nach Vancouver, wo wir auf jemand ganz besonderen trafen. Dan, den wir in Hollywood getroffen hatten, war nach seiner Texas-Reise wieder zu Hause und bereit, uns die letzten drei Tage in Kanda zu versüßen.
Dass das Wetter nicht ganz unseren Vorstellungen entsprach, hielt uns nicht davon ab, Vancouver in seiner Gänze zu erkunden. Unter anderem im Science-Center, ähnlich dem Phæno in Wolfsburg...
...einem Open-Air Auftritts der Band "Hey Ocean!"...
...und den von uns noch nicht besichtigten Stränden. Dan bot sich als Reiseführer an und zeigte uns die weiter entfernteren Stadtteile sowie Geheimtipps in Speiß und Trank.
A big thank you to you, Dan, for the great time we had together! See you in Europe ;)
Es stand nun also ein 14-Stunden-Flug bevor. Durch den hervorragenden Service und Standard von Air New Zealand war es jedoch der angenehmste Flug bisher, sozusagen der kürzeste längste Flug.
Willkommen in Auckland!
Wir dachten uns "Da wir ja eh schon um die halbe Welt geflogen sind, wieso dann nicht gleich 360°?"
Da jeder seine eigenen Interessen verfolgen konnte (Tobi= Rugby, Leo=Herr der Ringe) bot sich Neuseeland als ideales Reiseziel an. Zudem hatte Micha sehr geschwärmt und uns ein Busunternehmen empfohlen, mit dessen Touren wir eine Menge des Landes in kurzer Zeit erkunden konnten.
Vorerst galt es jedoch drei Tage in Auckland totzuschlagen. Zunächst mussten wir feststellen, dass das günstigste Zimmer eines Hostels nicht immer das gesundeste ist. Ein Zimmer ohne Fenster, direkt neben den Duschen, ebenfalls ohne Fenster - die Luft war zum Schneiden, der Schimmelpilzgeruch war schlimmer als in einem Biowaffenlager. Da zahlt man dann doch 4$ mehr pro Nacht, um nicht mit Gesunheitsschäden zweiten Grades ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.
Iron Man 3 hatte hier bereits seine Premiere am 26. April, sodass wir den Film noch vor Deutschlandrelease hier im Kino sehen konnten, sehr empfehlenswert.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Umgebung und zeigten unseren kleinen Begleitern die große Welt.
Zudem ergab es sich, dass Till und Wiebke, ehemalige Jahrgangsgenossen, zu diesem Zeitpunkt auch gerade in Auckland vegetierten und deshalb eine gemeinsame Unternehmung präferiert wurde.
Wir begaben uns auf den Mt. Eden und verbrachten einen super Abend zusammen.
Am nächsten Tag machten wir uns gemeinsam auf zum Strand. Dieser war entgegen aller Naturgesetze SCHWARZ! (was nicht so deutlich ist, er ist viel schwärzer gewesen, als es auf dem Bild zum Ausdruck kommt. Es sieht aus wie gelb-schwarz, es war aber in Wirklichkeit schon fortgeschrittenes schwarz!)
Die Burschen beim Plantschen
Da Tobi und ich nun auch ausgebildete Profisurfer sind, mieteten wir außerdem noch Surfboards und lehrten Wiebke und Till das Wellenreiten. Darum gibts leider auch keine Fotos davon.
Nächster morgen, völlig übermüdet, schlurften wir zu unserem Busstopp. Der Straybus funktioniert vollgendermaßen: Stray bietet verschiedene Reiserouten an, die sich über ganz Neuseeland erstrecken. Man kauft sich also einen entsprechenden Pass und steigt dann am Reisetag an einer der Haltestellen zu. Im Bus wird ein Clipboard herumgereicht mit allen Aktivitäten der nächsten Stationen, auf dem man sich eintragen kann. Nach dem "hop on, hop off"-Prinzip kann man jederzeit aussteigen, wenn man einen Ort für mehr als einen Tag erkunden möchte, zugestiegen wird dann in den nächsten Bus.
Diese Informationen hatten wir
allerdings schon von Micha erhalten. Die Einweisung durch das
Straypersonal ließ uns zunächst ratlos zurück, da unser Busfahrer
"Pinky" einen dermaßen krassen Akzent hatte, dass die
einfachsten Dinge kompliziert klangen, die Qualität der
Lautsprecheranlage tat den Rest, damit man auch ja nicht ein Wort
verstehen konnte. So wurde der Kontakt zu unseren Mitreisenden quasi
erzwungen. Durch diese Sprachbarriere lernten wir also Falk und Lisa
kennen – ganz verrückte Leute, fragt nicht :P
Unser erstes Ziel war Raglan, Neuseelands berühmtester Surfstrand. Mit unseren neuen Gefährten gings direkt auf die Wellen. Leo hatte keine Lust (so eine Pfeife!), weshalb er zum Fotos machen verdonnert wurde.
Zurück im Hostel, welches übrigens
mitten im Urwald angelegt war, gab es noch einen Saunagang, bevor wir
uns dem Abendessen widmeten, das ein Teil der Gruppe mit Pinky
zusammen gekocht hatte. Den Rest des Abends wurde sich gegenseitig
beschnuppert, der Bekanntenkreis um Joni, Ylia, Ilco??? (diese
holländischen Namen), Martin und Andrea (ja, dies ist ein
Männername) erweitert.
Am nächsten Tag standen
Höhlenexpeditionen an. Die "Waitomo Caves" boten die
tollsten Sachen: Acht Stunden "Lost World"-Tour mit
Abseilen, Klettern, Schwimmen & Kriechen für schlappe 400$,
einen unteriridischen Fluss mit Sitzring befahren oder einfach nur
die Glühwürmchen bestaunen. Tobi entschied sich für letzteres, Leo
wagt sich auf eine unterirdische Wasserfallabseilparty. Eindrücke
des Tages:
Selbstverständlich war es nicht
möglich auf Leos Tour Fotos zu machen, lediglich die der Tourguides
stehen uns zur Verfügung.
Die Nacht sollte eine ganz spezielle
werden, übenachteten wir doch bei einem Maori-Stamm. Von Begrüßung
über Abendessen, traditionellen Geschichten bishin zum Haka erlebten
wir die Kultur hautnah mit.
Der Haka
Aus Respekt den Maoris gegenüber
sollen Fotos der traditionellen Gegenstände sowie dem Haupthaus dem
Internet fern bleiben. So können wir LEIDER kein Video des
Dancebattles zwischen den Mädchen und Jungen hochladen, Haka gegen
Maori-Cheerleading. Dieser Schatz ist für diejenigen vorbehalten,
die sich in Deutschland bereiterklären, für eine kleine Fotosession
vorbeizukommen ;)
Nächster Tag, nächste Atraktion:
Rotorua-Wildwasser-Rafting auf dem höchsten kommerziel befahrenen
Wasserfall der Welt. 7m Drop, die Bilder sprechen für sich.
Auf dem Weg Richtung Lake Taupo führte
Pinky uns zu den grandiosesten Plätzen, unter anderem folgende
Hängebrücke.
Zudem ist Taupo für seine vulkanischen
Aktivitäten und die damit einhergehenden heißen Quellen bekannt.
Für schlappe 30$ konnte man also ein Wellnesserlebniss der
Superlaitve genießen. Pinky jedoch kennt sich in dem Gebiet bestens
aus und fuhr mit uns zu einem Ort, wo eine heiße Quelle auf einen
kalten Fluss trifft – selbstverständlich um sonst. Da allerdings
niemand seine Kamera im nassen Grab verlieren wollte, gibt es davon
keine Fotos.
Nein, hier waren wir nicht baden!
Am Hostel angekommen galt es
einzukaufen, denn die nächsten drei Tage sollte es keinen
Shoppingtrip geben. Nach einer unglaublich schönen Nacht mit Lisa
und Falk im 4er Zimmer brachen wir Richtung Whanganui National Park
auf, wo wir auf der Blue Duck Lodge übernachten sollten. Zu Beginn
erhielten wir einen kurzen Eindruck der Geschichte Neuseelands und
die Zerstörung der Natur durch den Menschen, welche Tiere
ursprünglich auf dem Kontinent lebten und welche eingeschleppt
wurden. Die Farm selbst kümmert sich um das Aufstellen von Fallen
sowie Schafzucht und Tourismus. Da allerdings niemand von uns mehrere
100$ für eine Reitertour oder Jagen ausgeben wollte (außer Martin),
blieb als Beschäftigungsalternative eine Wanderung durch den
Nationalpark.
Es folgt der wohl härteste Trip
unseres Lebens. Körperlich als auch seelisch die ultimative
Belastungsprobe: Der Tongariro ist eine der Drehorte der Herr der
Ringe-Trilogie:
"Im Lande Mordors in den Feuern
des Schicksalsberges schmiedete der dunkle Herrscher Sauron heimlich
einen Meisterring, um alle anderen zu unterwerfen."
Der Vulkan stellt den Schicksalberg
da, den es nun zu erklimmen galt. Präpariert mit Hiking Boots,
Ski-Unterwäsche, Daunenmänteln, Mützen und Handschuhen wurden wir
auf den Berg geschickt – es könnte ja kalt werden.
Der kleine Pixelfehler in der Mitte des Bildes: Leo
Es folget Rumgepose:
Die vier Hobbits: (von links) Falk, Martin, Tobi, Leo
Motiviert und mit den Worten "Jetzt
zeigt der Niedersachse dem Bayer mal, wie man bergsteigt!" nahm
Tobi das Führungszepter in die Hand und lotste uns statt dem
normalen Weg mit Treppen und Wegen über nackten Fels den Berg
hinauf. Keine gute Idee. Als wir zurück auf den Pfad stießen
konnten wir schon nicht mehr und waren gerade mal am Beginn des
Aufstieges angelangt.
Neun Gefährten brachen vom Fuße des
Berges auf, die Gruppe spaltete sich jedoch recht fix.
Während es einige etwas gemütlicher
angingen, musste Leo Tobis Spruch ausbaden und es irgendwie versuchen
mit Martin mitzuhalten.
Die beiden erreichten auch zuerst die
Spitze. Den ganzen Tag lang schien die Sonne, jetzt jedoch kamen die
riesigen Wolkendecken und versperrten allmählich die Sicht. Zweite
waren Lisa und Morton, die es irgendwie geschafft hatten, den Rest
unserer Gruppe zu überholen, waren die beiden doch nicht mit uns
gestartet.
Der Krater
Die Leute trudelten alle nach dem anderen ein, nur der Sprücheklopfer schien irgendwie nicht aufzutauchen. Aber mit knappen 45 Minuten Verspätung erklomm auch Tobi die Spitze und wurde vom höhnischen Lachen Martins begrüßt. Zu seiner Verteidigung, er ist nicht schwindelfrei, wenn es um klettern ohne etwas zum Festhalten geht.
Nach ausgiebigem Snack begannen die
anderen mit dem Abstieg, Martin und Leo bestiegen noch die "zweite"
Spitze, um sich den dort austretenden Wasserdamp genauer anzugucken.
Auf den Steinen hätte man auch gut kochen können!
Hinab ging es relativ schnell. Da der
Berg ein Vulkan ist, besteht seine Oberfläche fast nur aus Asche,
weshalb man mit geschickten Schritten den Berg hinab schlittern
konnte. Ganz nach dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein"
bricht Dr. Knauer den Rekord mit einer Zeit von 20 Minuten.
Zurück am Fuße des Berges
Das Hostel, in dem wir für die Nacht
untergebracht waren, hatte exakt die richtige Ausstattung, um sich
nach einem Tageshike ordentlich zu entspannen. Zwei Whirlpools unterm
Sternenhimmel. Zudem bereiteten Martin und Morton, die auf der Blue
Duck Lodge jagen waren, ihre Beute zu und präsentierten uns ein
vorzügliches Abendmal.
Mittwoch Morgen, ein letztes Mal
betreten wir den Bus. Nächstes Ziel ist Wellington. Dort
besichtigten wir das Kulturmuseum "te papa" in seiner
ganzen Pracht. Selbstredend ist es umsonst, andernfalls hätten Tobi
keine zehn Pferde hinein bekommen.
Bilder folgen...
Augrund unglaublich grottiger
Internetverbindungen im ganzen Land dauert es Stunden Fotos
hochzuladen (Dieser Eintrag wurde bereits an 4 verschiedenen Orten
geschrieben und hat einen Zeitaufwand von 11 Stunden), weshalb wir
hier leider einen Cut machen müssen.
Fortsetzung folgt...
Leo & Tobi